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Brillenbären im Norden von Ecuador

Brillenbären im Norden von Ecuador

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Um 14 Uhr startete unsere Tour vom Büro aus – diesmal in den Norden von Ecuador. Es verspricht einer unserer vielfältigsten Ausflüge zu werden! Denn von den warmen Temperaturen bei Pimampiro im Valle de Chota auf nur 1.300 Metern führte uns die Tour in die Berge der Anden zur Beobachtung der Brillenbären und am nächsten Tag in knapp 4.000 Meter Höhe bei den Lagunen von Mojanda, über die wir im nächsten Blog berichten werden.

Wo kann man die Brillenbären am besten beobachten? Welche Übernachtungsmöglichkeiten eignen sich am besten dafür? Und was muss für den Schutz der Bären in Ecuador unternommen werden?

 

Übernachtung in der Nähe von Pimampiro

Die Hosteria El Kibutz liegt kurz hinter der Mautstation auf dem Weg nach El Chota, direkt an der Panamericana, was sich für die Nachtruhe als kleines Problem darstellte. Es gab aber zwei Schwimmbäder und einen großen Jacuzzi, der leider etwas zu heiß eingestellt war, aber es war großartig abends in der Dunkelheit zu schwimmen, ohne dass es kalt wurde!

Garten der Hosteria El Kibutz
Pool der Hosteria El Kibutz
Unterbringung in der Hosteria el Kibutz

Die zweite Nacht verbrachten wir dann in unserer Lieblingshosteria Pantavi in Tumbabiro. Stundenlang kann man sich hier in dem pittoresken Garten verlieren. Er erhält seinen besonderen Charme nicht nur durch die bunte, üppige Vielfalt an Planzen, sondern auch durch die allgegenwärtige Kunst. Sie verleiht dem Ort seine Einzigartigkeit. Die gesamte Kunst wurde speziell für die Hosteria vom Besitzer gestaltet und handgefertigt. Somit wird man in jedem der malerischen Innenhöfe, in jedem individuell gestalteten Zimmer und in jeder Ecke des wildromantischen Gartens mit neuen Details überrascht!

 

Malerischer Garten der Hosteria Pantavi
Pool und Spa der Hosteria Pantavi
Innenhof der Hosteria Pantavi

Auf der Suche nach Brillenbären

Bereits um 6 Uhr morgens brachen wir zum Aussichtspunkt „Mirador del Oso Andino“ auf. Denn die Brillenbären sind in diesem Teil von Ecuador am besten in den frühen Morgenstunden zu beobachten. Unser Guide Don Danilo hat uns an einer kleinen Kirche empfangen.

 

Bereits nach circa fünf Minuten bergab durch Avocado- und Mandarinen-Plantagen erreichten wir den Aussichtspunkt: eine recht abenteuerliche Holzkonstruktion mit fantastischem Ausblick auf die gegenüberliegende Seite der Schlucht. Dort sind die Brillenbären häufig zu sehen. Auch an diesem Tag hatten wir Glück und konnten dort eine ganze Zeit eine tragende Brillenbärin auf Futtersuche beobachten.


Wir erfuhren, dass es aktuell 31 Brillenbären in der Gegend gibt. Sie bekommen nur alle zweieinhalb Jahre Nachwuchs, daher dauert es, bis ihr Bestand wächst. Neben dem improvisierten Aussichtsturm gab es noch eine riesige Wippe und eine Schaukel, mit der man über der einhundert Meter tiefer gelegenen Schlucht schaukelt.


Spontan konnten wir bei Danilo auch noch zu Mittag essen (2,50 USD): natürlich hergestellte Kartoffeln, Mote, Mais, Avocado, Früchte und Fisch.

Danilos Arbeit und Schutz der Brillenbären

In Danilos Haus hat er uns anschließend Aufnahmen der Kameras gezeigt, die im Wald angebracht wurden: Nicht nur Brillenbären, sondern auch Tapire, Pumas, Ozelots, Füchse und Eichhörnchen gibt es in diesen Wäldern in unmittelbarer Nähe zu den Feldern und Weiden der Bauern von Pimampiro. Don Danilo hat 2011 den ersten Brillenbären in der Gegend gesichtet und ist seitdem fasziniert von den Tieren. Er tut deshalb alles in seiner Macht stehende, um die vom Aussterben bedrohten Tiere zu schützen. Zusammen mit einem Team von Biologen hat er den YouTube Kanal „Big Mammals Conservation“ eingerichtet.

Es hat Danilo viel Arbeit und auch Geld gekostet, die Bauern davon zu überzeugen, die wilden Tiere in Ihrer Umgebung nicht als Feinde zu sehen, sie zu vertreiben oder umzubringen. Mit dem Versprechen, die Ernteausfälle und Schäden zu beheben, hat Danilo in den letzten Jahren die Kooperation der Bauern erreicht. Wichtig war dabei auch die Aufklärung zur Gefahr, die wirklich von den Wildtieren ausgeht. Biologen und das Fernsehen sind zwar auf ihn und seine Arbeit aufmerksam geworden. Aber die meisten Ausgaben muss er immer noch selbst stemmen. „Er hat sich mit Haut und Haaren der Rettung der Bären verschrieben und es gibt keinen Weg zurück“, sagt Danilos Frau seufzend. Seine Expertise nach der jahrelangen täglichen Beobachtung der Brillenbären in ihrem natürlichen Lebensumfeld ist zwar gefragt und in dieser Art wahrscheinlich einmalig in Ecuador. Eine substanzielle und nachhaltige finanzielle Förderung seiner Arbeit gibt es jedoch leider nicht.

Patenprogramme für die Brillenbären hier in Ecuador laufen über die Biologen der Universität, aber diese decken gerade einmal das Nötigste für die Bären ab.

Ein Besuch bei Danilo

Danilo verfügt seit einem Jahr über zwei Ferienhäuser. Er vermietet sie für 10 USD pro Person und Nacht an 1-12 Personen pro Haus. Für die Beobachtung der Bären ist eine Übernachtung bei Danilo optimal, da die Bären vor allem früh morgens und spät nachmittags aktiv sind.

Neben einer Führung mit Danilo kann auf Wunsch auch ein Besuch eines Wasserfalls oder Gebiets nahe des Primärwalds geplant werden. Es bietet spektakuläre Aussichten ins Tal. Das Klima variiert sehr stark je nach Höhenlage. Die Basisstation beim Aussichtspunkt liegt aber recht niedrig und daher ist es angenehm warm.

Wenn Sie eine Reise in diese Region im Norden Ecuadors planen, empfehlen wir Ihnen auch unseren Blog-Artikel über das Naturreservat El Ángel, das Sie im Zuge dieser Reise nach Ecuador nicht verpassen sollten!

Brillenbären können Sie auch in der Bellavista Lodge im Nebelwald beobachten!

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